Starke Produkte, schwache Marke. Typisch B2B.

In der Welt des B2B sind exzellente Produkte oft der Schlüssel zum Erfolg. Doch trotz technischer Überlegenheit kämpfen viele B2B-Unternehmen mit einer schwachen Marke was Präsenz, Positionierung und Erlebnis entlang der Customer Journey angeht. Dieses Phänomen ist weit verbreitet und kann den geschäftlichen Erfolg erheblich beeinträchtigen.

Zu sehen ist Paul Zentner

Paul Zentner

Die Wurzeln des Problems

 

Viele erfolgreiche B2B-Unternehmen entstehen aus bahnbrechenden Ideen oder herausragenden Dienstleistungen. Die Marke entwickelt sich dabei oft nur als Nebenprodukt, ohne strategische Ausrichtung. Sie wird zur passiven Begleiterin der Produkte, ohne eigene Identität oder Differenzierung. Wenn schließlich in Markenentwicklung investiert wird, entsteht häufig eine gepflegte, aber unscharfe Marke, die ihr volles Potenzial nicht ausschöpft.

Ein weiteres Thema: In vielen B2B-Unternehmen fehlt das Bewusstsein dafür, dass Kaufentscheidungen nicht rein rational getroffen werden. Vertrauen, Sicherheit und Risikominimierung spielen eine große Rolle – und hier kann eine starke Marke einen enormen Einfluss haben. Kunden „kaufen mit dem Bauch und rechtfertigen mit dem Kopf“. Eine klare, differenzierte Marke hilft dabei, diese unbewussten Entscheidungsmechanismen positiv zu beeinflussen.

 

 

Die drei goldenen Regeln für erfolgreiche B2B-Marken

 

Um von einer passiven zu einer aktiven, profitsteigernden Marke zu gelangen, sollten B2B-Unternehmen folgende Prinzipien beachten:

  1. Differenzierte und scharf positionierte Marke: Wofür steht Ihr Unternehmen, und was unterscheidet Sie vom Wettbewerb? Eine starke Marke braucht einen klaren Fokus und eine unverwechselbare Identität, die sowohl intern als auch extern verstanden wird.
  2. Ganzheitliches Markenerlebnis entlang der Customer Journey: Ihre Marke sollte in jeder Phase der Kundenreise erlebbar sein – vom ersten Kontakt bis zum After-Sales-Service. Ein konsistentes und positives Markenerlebnis stärkt die Kundenbindung, fördert Empfehlungen und zahlt langfristig auf den Unternehmenserfolg ein.
  3. Datengetriebene Markenführung: Eine starke Marke basiert nicht auf Bauchgefühl, sondern auf messbaren Erfolgsfaktoren. Klare KPIs wie Brand Awareness, Net Promoter Score oder Share of Voice helfen, die Markenwirkung zu bewerten und kontinuierlich zu optimieren.

„Häufig ist die Marke im B2B nur die passive Beifahrerin der Produkte“

Der Weg zur starken B2B-Marke

 

Der Transformationsprozess beginnt mit einer ehrlichen Analyse des aktuellen Markenstatus. Ein bewährtes Framework kann dabei helfen, sowohl den Reifegrad als auch die wichtigsten Faktoren der Markenerfahrung zu bewerten. Dies ermöglicht die Identifikation von Stärken, Schwächen und potenziellen Hebeln zur Optimierung der Markenpräsenz entlang der gesamten Customer Journey.

Ein entscheidender Punkt ist dabei die interne Verankerung der Marke. Viele Unternehmen investieren in externe Kommunikation, vernachlässigen aber, die Marke innerhalb der eigenen Organisation zu leben. Mitarbeitende im Vertrieb, Kundenservice oder Produktmanagement müssen die Marke nicht nur verstehen, sondern aktiv verkörpern. Eine starke Marke beginnt immer von innen heraus.

 

Erfolgsfaktoren im Top-of-Funnel-Bereich

 

In den frühen Phasen der Customer Journey, vor dem Kauf, spielen Marketing und Vertrieb eine entscheidende Rolle dabei, das Markenerlebnis zu beeinflussen. Die wichtigsten Erfolgsfaktoren sind hier:

  1. Brand Messaging: Kommunizieren Sie konsistente und starke Geschichten bei jeder Kundeninteraktion. Beantworten Sie Fragen wie: Was leisten Ihre Produkte? Was unterscheidet sie von anderen? Welche Beweise untermauern Ihre Aussagen? Authentizität, Klarheit und Unterhaltung sind dabei entscheidend für ein hohes Kundenengagement.
  2. Brand Design: Eine hochwertige visuelle Gestaltung sollte die Positionierung und Botschaften Ihrer Marke unterstützen. Es geht nicht um bloße Ästhetik, sondern darum, Informationen leicht verständlich und emotional ansprechend zu vermitteln. Mutige visuelle Differenzierung und erzählerisches Design helfen dabei, sich von der Masse abzuheben.
  3. Customer Touchpoints: Jeder Berührungspunkt – sei es die Website, Verkaufsmaterialien oder Messestände – sollte das gewünschte Markenerlebnis widerspiegeln. Konsistenz in Design, Inhalt und Verhalten stärkt die Markenwahrnehmung und fördert das Vertrauen der Kunden.

Nach dem Kauf wird das Markenerlebnis maßgeblich durch das Produkterlebnis bestimmt. Die Erwartungen, die durch das Branding geschaffen wurden, müssen hier bestätigt und weitergeführt werden, um langfristige Kundenloyalität zu sichern.

 

Employer Branding als unterschätzter Erfolgsfaktor

 

Ein oft vernachlässigter Aspekt einer starken B2B-Marke ist ihre Attraktivität als Arbeitgeber. Eine starke Marke zieht nicht nur Kunden an, sondern auch Talente – und gerade im Fachkräftemangel kann das den entscheidenden Wettbewerbsvorteil bringen. Unternehmen, die ihre Marke konsequent auch als Arbeitgebermarke denken, haben nicht nur zufriedene Kunden, sondern auch motivierte Mitarbeitende, die die Marke nach außen tragen. 

 

 

KPIs und Erfolgsmessung für B2B-Marken

 

Wie misst man den Erfolg einer starken B2B-Marke? Wichtige Metriken sind unter anderem:

  • Brand Awareness: Wie bekannt ist Ihre Marke im relevanten Marktsegment?
  • Net Promoter Score (NPS): Wie wahrscheinlich ist es, dass Kunden Ihre Marke weiterempfehlen?
  • Share of Voice: Wie stark ist Ihre Marke im Vergleich zur Konkurrenz in relevanten Kanälen sichtbar?

Diese KPIs helfen nicht nur dabei, die Wirksamkeit der Markenstrategie zu überprüfen, sondern ermöglichen es auch, gezielt Optimierungsmaßnahmen abzuleiten.

"Die Mission: Die Markentransformation – von der schönen Hülle zum echten Wachstumstreiber"

Planung des optimalen Markenerlebnisse

 

Nach der Analyse folgt die Planung eines optimalen Markenerlebnisses entlang der Customer Journey Ihrer wichtigsten Zielgruppen. Eine realistische Roadmap mit priorisierten Optimierungen stellt sicher, dass die Umsetzung im Einklang mit den Unternehmensressourcen und -zielen steht.

 

Fazit

Starke Produkte allein garantieren im B2B-Bereich keinen nachhaltigen Erfolg. Eine klare Markenstrategie, eine mutige und scharf positionierte Marke, ein konsistentes Markenerlebnis entlang der gesamten Customer Journey und eine datengestützte Erfolgsmessung sind entscheidend, um das volle Potenzial Ihrer Marke auszuschöpfen. Hinzu kommen die interne Verankerung der Marke und eine starke Employer Brand. Beginnen Sie mit einer ehrlichen Analyse, planen Sie gezielte Maßnahmen und setzen Sie diese konsequent um.

 

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